Ulm, Juli 2010 – Hygiene ist in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen oberstes Gebot. Saubere und pflegeleichte Fußböden in Krankenzimmern und Behandlungsräumen sind dafür eine notwendige Voraussetzung. Die Reinigung ist jedoch arbeitsintensiv und daher auch ein bedeutender Kostenfaktor.

 

Daten

Gebäudetyp Allgemein
Datum 01.01.2010
Land Germany

Fußbodenreinigung in Krankenhäusern und Pflegeheimen

Über 25 Jahre alt war der PVC-Boden im Patientengebäude 22/23 der Ermstalklinik Bad Urach am Rande der Schwäbischen Alb. In dementsprechend schlechtem Zustand befand sich der Belag: Kratzer, Flecken und andere schadhafte Stellen zeugten davon, wie sehr er – krankenhaustypisch – beansprucht worden war. Die Krankenhausleitung entschied sich für eine Generalrenovierung und beauftragte damit die ortsansässige Raumausstattung Scheu + Schofer. „Wir untersuchten den bestehenden PVC-Boden und schlugen statt der üblichen Polymer - Beschichtung die neue Zwei-Komponenten-Versiegelung RZ Turbo Protect vor“, berichtet Geschäftsführer Peter Schofer. „Damit sollte der stark strapazierte Boden für mindestens zehn weitere Jahre haltbar gemacht werden.“ Die Versiegelung ist mehrfach dicker als eine übliche Beschichtung und hoch widerstandsfähig gegenüber mechanischen und chemischen Belastungen sowie Anschmutzungen. Dabei bleibt sie hochelastisch und eignet sich daher besonders für Kunststoffböden wie PVC oder Linoleum oder auch als Versiegelung auf Epoxi- und PUR-Beschichtungen. Versiegelte Böden behalten ihre natürliche Atmungsaktivität. Eine Vergilbung oder Verfärbung der Versiegelung ist ausgeschlossen, so Schofer: „Für die Böden der Ermstalklinik Bad Urach bot sich dieses Verfahren an, um die bestehenden Böden aufzufrischen und ihnen ihre ursprüngliche Farbe zurückzugeben.“ 

 

Widerstandsfähig, wirtschaftlich, umweltfreundlich

Neben den optischen Vorteilen der Zwei-Komponenten-Beschichtung sprechen vor allem wirtschaftliche Aspekte für ihren Einsatz. Versiegelte Böden sind sehr resistent, daher wenig pflegebedürftig und lassen sich einfach reinigen. Die Versiegelung bildet eine dichte Oberfläche, der beispielsweise Desinfektionsmittel (bei normalem Gebrauch) nichts anhaben können; „angefressene“ Böden gehören somit der Vergangenheit an. Widerstandsfähig ist die Versiegelung auch gegenüber Urin und im Krankenhaus typischen Chemikalien. „Obwohl das auch einige Spezialbeschichtungen versprechen“, erklärt Peter Schofer, „waren die Ergebnisse bisher immer unbefriedigend.“ Auf den versiegelten Oberflächen kann der Schmutz nicht mehr haften und eine einfache Reinigung genügt, um den Boden in einen sauberen Zustand zu versetzen. Besonders im klinischen Pflegebereich sind viele Räume so stark frequentiert, dass dort eine Grundreinigung nur in großen Abständen erfolgen kann. Die Optik leidet dadurch und Patienten oder Besucher können sich gestört fühlen. Mit einer einmaligen Versiegelung wird dieser Zustand langfristig behoben. Zu den wirtschaftlichen Vorteilen der Versiegelung erklärt Raumausstatter Schofer: „Die zunächst etwas teurere Versiegelung amortisiert sich bereits nach zwei Jahren. Neben den Kosteneinsparungen bei Grundreinigungs- und Beschichtungsmitteln wird für die Reinhaltung deutlich weniger Arbeitszeit benötigt.“ Schließlich schont das Verfahren auch die Umwelt, indem Abwasserbelastungen extrem reduziert werden. Die Versiegelung ist lösemittelfrei auf Wasserbasis hergestellt und es entstehen keine stark laugenhaltigen Abfälle, die üblicherweise nach einer Grundreinigung entstehen.

 

Zahlreiche Einsatzgebiete

RZ Turbo Protect kam außer in der Ermstalklinik Bad Urach bereits in zahlreichen Krankenhäusern und Pflegeheimen zum Einsatz. Das Kantonsspital St. Gallen in der Schweiz beispielsweise verfügt mit rund 50 Vollzeit- und 75 Teilzeitkräften über einen umfangreichen eigenen Reinigungsdienst. Um Kosten zu senken, reduzierten die Verantwortlichen den Aufwand für die bislang aufwendige Grundreinigung und ließen dazu nach und nach sämtliche Böden versiegeln – mit dem gewünschten Ergebnis. Auch die Krankenhäuser in Leisnig und Torgau in Sachsen und Bernburg in Sachsen-Anhalt machten mithilfe des Zwei-Komponenten-Verfahrens ihre Böden pflegeleicht und resistent. 

 

Doch nicht nur Krankenhäuser profitieren von versiegelten Böden. Jeder objektartig genutzte Boden mit hohen Ansprüchen an Optik und Hygiene, z. B. in Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Kaufhäusern oder Verwaltungen, bis hin zu Böden in Produktion und Lagerhallen eignen sich dazu, versiegelt zu werden. Aufgrund der guten Erfahrungen setzen Raumausstatter und Bodenleger inzwischen häufig auf die Zwei-Komponenten-Versiegelung. 

 

Wie funktioniert die Zwei-Komponenten-Versiegelung?

Das Verfahren besteht aus dem RZ Grundreiniger und RZ Turbo Protect mit den beiden Komponenten Grundlack und Härter, alles aus dem Hause UZIN UTZ. 
Der alkalische RZ Grundreiniger eignet sich zur Entfernung von hartnäckigen Verschmutzungen auf elastischen Bodenbelägen aus PVC, Gummi, Kautschuk oder Polyolefin, auf säureempfindlichen Natursteinen, Betonwerkstein/Kunststein sowie auf werkseitig vergüteten Bodenbelägen. Er entfernt Schmutz, beseitigt alte Pflegemittelaufschichtungen sowie Öl, Fett und Kleberückstände und ist säurefrei. Vor der Grundreinigung wird der Bodenbelag gründlich abgekehrt und loser Schmutz entfernt. Für die Bauschlussreinigung wird der RZ Grundreiniger 1:100 bis 1:50 mit Wasser verdünnt (je nach Verschmutzungsgrad). Der Reiniger muss einwirken, aber nicht eintrocknen. Dann ist der Boden zu schrubben oder mit einer Einscheibenmaschine abzufahren. Schließlich wird die Schmutzflotte aufgenommen und mit klarem Wasser neutralisiert. Für die eigentliche Grundreinigung erfolgt eine Verdünnung von 1:5 bis 1:1 mit Wasser; unverdünnt wird der Grundreiniger bei alten Pflegemittelaufschichtungen verwendet. Die weitere Bearbeitung ist vergleichbar mit der Bauschlussreinigung. 

 

Der lösemittelfreie Zwei-Komponenten-Versiegelungslack RZ Turbo Protect bietet extremen Langzeitschutz von elastischen Bodenbelägen durch einen hoch strapazierfähigen Schutzfilm mit guter Beständigkeit gegenüber starker mechanischer und chemischer Beanspruchung. Er eignet sich für glatte, leicht strukturierte Bodenbeläge aus PVC, CV, Gummi, Linoleum und werkseitig PU-vergütete elastische Bodenbeläge. Nach der Grundreinigung mit RZ Grundreiniger (bzw. RZ Lino Grundreiniger für Linoleum) müssen beide Gebinde (Stammlack und Härter) bei Raumtemperatur gründlich aufgeschüttelt werden. Dann wird dem Stammlack der Härter hinzugefügt und unmittelbar danach der Kanister wieder verschlossen, um mindestens eine Minute lang durch Schütteln gründlich vermischt zu werden. Die Mischung wird dann gleichmäßig mit einer Auftragsrolle, z. B. mit einem kurzflorigen Lackierroller, auf dem Boden verteilt. Nach der Trocknung über Nacht (mindestens zwölf Stunden) ist der Boden vorsichtig begehbar; Endfestigkeit hat er nach rund sieben Tagen erreicht.

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